Senol Ince und seine SolWo Group entwickeln die historische Rundfunksendestelle im Oranienburger Ortsteil Zehlendorf zu einem nachhaltigen Quartier für Leben, Wohnen und Arbeit.
Nach Einstellung des Langwellenrundfunks im Jahr 2014 und dem Abriss des letzten Sendemasts drei Jahre später, war es im Wortsinn still geworden auf dem Gelände der ursprünglich für die Olympischen Sommerspiele 1936 errichteten Rundfunksendestelle im Oranienburger Ortsteil Zehlendorf. Doch Senol Ince, Geschäftsführer der SolWo Group, hat eine Vision für das geschichtsträchtige Areal am Rande des Naturparks Barnim: Gemeinsam mit der Stadt Oranienburg und den Bürgerinnen und Bürgern will er auf dem rund 1,2 Millionen Quadratmeter großen Gelände einen außergewöhnlich nachhaltigen und lebenswerten Green Solutions Campus entwickeln.
Gesünder leben mit kurzen Wegen
Wo einst der „Deutschlandsender“ in den Äther funkte, soll ein Gemischt genutztes Quartier entstehen – eine klimafreundliche und weitgehend autofreie 15-Minuten-Stadt, die kurze Wege zwischen Wohnen, Arbeit, Kita, Schule und Nahversorgung
bietet. Auch landwirtschaftliche Betriebe, Labore zur Erforschung von Heil- und Nutzpflanzen sowie moderne Therapie- Werkstätten für gemeinnützige Institutionen und betreutes Wohnen sind Teil des Konzepts. Und mit der Reaktivierung der Heidekrautbahn, deren Finanzierung bereits aus Eigenmitteln gesichert ist, verfügt das energieautarke Quartier zudem über eine ebenso schnelle wie klimafreundliche Anbindung an das Berliner Zentrum. „Wir wollen hier einen Ort der Begegnungen schaffen, an dem Menschen voneinander lernen und in Einklang mit sich und der Umwelt leben“, sagt Senol Ince.
Für den erfahrenen Projektentwickler Ince hat Nachhaltigkeit nicht nur eine ökologische, sondern immer auch eine soziale Dimension. So hat das in Moabit ansässige Familienunternehmen in den letzten 15 Jahren von den sanierten und modernisierten Mehrfamilienhäusern heraus insgesamt mehr als 500 Wohnungen an gemeinnützige Gesellschaften sowie Mitglieder des paritätischen Wohlfahrtsverbandes preisgünstig vermietet. „Dafür haben wir zahlreiche Dankesschreiben erhalten“, erzählt Ince. Sein Herz für Brandenburg hat Ince bei dem von ihm auf den Weg gebrachten Großprojekt „Königspark“ in Königs Wusterhausen entdeckt – ein rund 430.000 Quadratmeter umfassendes Quartier in dem nach einem zeitraubenden Genehmigungsverfahren künftig Bildungseinrichtungen, Nahversorgung, Produktion und Wohnraum geschaffen werden. Brandenburg sei dynamischer und agiere oft schneller als die Hauptstadt auf die Herausforderungen der Zukunft, erklärt Ince: „Schon die gute Infrastruktur und das grüne Umland mit seinen Naturschutzgebieten ziehen die Leute nach Brandenburg. Früher war es umgekehrt, aber heute suchen immer mehr Menschen bezahlbaren und lebenswerten Wohnraum im sogenannten Speckgürtel der Hauptstadt.“
Gemeinwohlorientierte Entwicklung
Senol Ince weiß, wovon er spricht. Seine ersten Schritte in der Immobilienbranche machte der Berliner bereits in den Achtzigerjahren als Makler, wechselte jedoch bald in die Bestandshaltung und Projektentwicklung. Sein Credo: „Aktiv gestalten und in die Menschen hineinhören, um Mehrwerte zu schaffen, die ihren Bedürfnissen gerecht werden, dabei aber gleichzeitig immer wirtschaftlich bleiben.“ Als unnötige Herausforderungen hingegen sieht er die schwerfälligen Regularien und langen Genehmigungsverfahren in der Hauptstadt. „Regionen zukunftssicher zu gestalten, das geht nur Hand in Hand. Gemeinsam mit der Verwaltung, den Bürgerinnen und Bürgern und den Investoren“, sagt
Ince. „Deshalb möchten wir die Zehlendorfer und Zehlendorferinnen von Anfang an in unsere Planung einbeziehen und laden bei den jährlich stattfindenden Funkamtsfesten alle zum aktiven Mitgestalten und Austausch mit uns ein.“
Diese Herangehensweise und ein gemeinwohlorientierter Fokus sind Markenzeichen der SolWo Group, die Ince vor mehr als 20 Jahren mit seinem Bruder gegründet hat. „Die globalen Krisen wie die Pandemie oder die Finanzkrise haben mich in meiner Überzeugung bestärkt, dass man als Immobilienunternehmer mit sinnstiftender nachhaltiger Projektentwicklung und der Hilfe, die man anderen zukommen lässt, erfolgreich sein kann“, betont Senol Ince. „Wenn man teilt, wird es mehr – das ist
unsere Philosophie, auch und gerade hier in Zehlendorf. Wir wollen der Historie und dem Potential des Areals ebenso gerecht werden wie den Wünschen und Bedürfnissen der Gemeinde.“